FIM-Beschneidung von Cannabis

Ob im Innen-, Außen- oder Gewächshausanbau, viele Züchter wenden verschiedene Formungs- und Beschneidungstechniken an, um den Ertrag ihrer Pflanzen zu maximieren und so eine möglichst reiche Ernte zu erzielen. Dabei kann es sich um Techniken handeln, die eine große Belastung für die Pflanzen darstellen, wie z. B. das Beschneiden (bei dem ein Teil der Pflanze, auch wenn er noch so klein ist, abgeschnitten wird), oder um Techniken, die nur mit geringen Irritationen einhergehen. Ein perfektes Beispiel für letzteres wäre das Low Stress Training (LST), bei dem die Zweige der Pflanze so angebunden werden, dass sie mit einer vom Züchter bestimmten Struktur wächst, wobei die Pflanze jedoch nicht beschnitten, sondern lediglich in ihrer strukturellen Entwicklung angeleitet wird.

Heute werden wir über eine Technik sprechen, die eine hohe Belastung mit sich bringt, und zwar über eine Beschneidungsmethode, die sich jedoch, wie Sie sehen werden, etwas vom klassischen Topping unterscheidet. Es handelt sich um den FIM-Schnitt, mit dem wir die Entwicklung neuer Knospen und Nebenzweige erreichen, und der besser funktioniert als der althergebrachte und beliebte apikale Schnitt. Schauen wir mal, was es damit auf sich hat!

Schnitttechniken tragen dazu bei, die Entwicklung der Pflanzen an unsere Bedürfnisse anzupassen.
Schnitttechniken tragen dazu bei, die Entwicklung der Pflanzen an unsere Bedürfnisse anzupassen.

Apikalschnitt oder Topping, ein Klassiker im Cannabisanbau

Diese Schnittmethode wird seit Jahrzehnten angewandt, um das vertikale Wachstum des Hauptstammes der Pflanze zu verlangsamen und damit zweierlei zu erreichen: Einerseits wird das Wachstum des Stammes für einige Tage gebremst, um den übrigen Seitenzweigen der Pflanze Zeit zum Wachsen zu geben, wodurch eine Struktur erreicht wird, in der diese Zweige eine größere Höhe und damit eine bessere Lichtausbeute erreichen können. Dies kann vor allem bei Indoor-Kulturen von großem Vorteil sein, wo die Lichtquelle feststeht und die Pflanzen ihre besten Blüten an den Spitzen der Zweige entwickeln.

Andererseits spaltet sich bei dieser Art des Scheitelschnitts (bei dem man im Grunde genommen den jüngsten Trieb des zu bearbeitenden Zweigs entfernt) dieser Zweig bei erneutem Wachstum genau an der Stelle, an der man geschnitten hat, so dass man zwei Spitzen hat, während man vorher nur eine hatte. Natürlich kann diese Technik auf jeden Zweig der Pflanze angewandt werden, nicht nur auf den Hauptstamm, und wird häufig von Klonzüchtern eingesetzt, um möglichst viele Zweige und damit Stecklinge zum Bewurzeln zu erhalten.

Bei einem apikalen Schnitt wird der jüngste Trieb des Zweiges entfernt
Bei einem apikalen Schnitt wird der jüngste Trieb des Zweiges entfernt

Der apikale Rückschnitt wird für Pflanzen mit mindestens 4-5 Knoten und insbesondere während der vegetativen Entwicklungs- oder Wachstumsphase empfohlen, sogar während der Vorblüte, wenn es sich um Pflanzen mit ausreichender Wuchskraft handelt, wie die Lemon OG Candy oder die Amnesika 2.0. Nehmen Sie dazu ein scharfes, desinfiziertes Messer oder eine Schere und entfernen Sie die jüngste Knospe an der Spitze des Zweigs. Nach einigen Tagen werden Sie sehen, wie sich zwei neue Knospen bilden, eine auf jeder Seite der Stelle, an der die entfernte Knospe war.

Die FIM-Beschneidung, Fehler und zugleich eine angenehme Überraschung

Die kuriose Geschichte der FIM-Beschneidung oder Fimming

Der Ursprung des FIM-Schnitts ist wirklich ungewöhnlich, der Name stammt von dem englischen Ausdruck "Fuck, I missed", was so viel bedeutet wie "Scheiße, daneben". Die Legende besagt, dass ein Gärtner, der nicht ganz bei der Sache war, begann, die Spitzen seiner Pflanzen ohne große Sorgfalt und direkt mit den Fingern abzuzupfen. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte er in vielen Fällen nicht die ganze Knospe entfernt, sondern nur einen Teil davon. Nach einigen Tagen stellte er zu seiner Überraschung fest, dass statt der erwarteten zwei neuen Triebe vier neue Triebe entstanden waren, und zwar nur an den "schlecht beschnittenen" Ästen. Zufälligerweise hatte er gerade eine Beschneidungstechnik entdeckt, die heute weit verbreitet ist, um die Leistung der Pflanzen zu maximieren.

Durch das Beschneiden wird die Zahl der neuen Triebe und Knospen nach der Blüte vervielfacht.
Durch das Beschneiden wird die Zahl der neuen Triebe und Knospen nach der Blüte vervielfacht.

Vorteile der FIM-Beschneidung beim Cannabisanbau

Wir haben gesehen, dass es der FIM-Schnitt, ähnlich wie der apikale Schnitt ermöglicht, die Anzahl der Spitzen unserer Pflanzen zu vervielfachen und gleichzeitig die Entwicklung der unteren und seitlichen Äste zu fördern, so dass die Pflanzen eine buschigere Struktur mit mehr Spitzen im oberen Bereich erhalten. Wir wissen auch, dass diese Tatsache ein großer Vorteil beim Innenanbau ist, wo eine maximale Anzahl von Spitzen wünschenswert ist, die die gesamte Anbaufläche gleichmäßig und in einer ähnlichen Höhe bedecken.

Die Logik (und auch die Praxis) sagt uns, dass sich diese Art des Beschneidens ideal mit der SCROG-Technik kombinieren lässt, oder mit jedem anderen Anbau, bei dem wir aus einer kleinen Anzahl von Pflanzen den höchsten Ertrag herausholen wollen. Dank des FIM-Schnittes können wir also eine vorhandene Anbaufläche mit viel weniger Pflanzen abdecken, als das z.B. mit der SOG-Technik möglich wäre, was natürlich auch bei vielen Freilandkulturen ein großer Vorteil ist.

Wie jeder Schnitt dient auch dieser dazu, die Höhe der Pflanzen zu begrenzen, was sowohl in Innenräumen als auch in Gärten oder auf Terrassen sehr nützlich ist, wo die Pflanzen oft eine bestimmte Höhe nicht überschreiten dürfen. Außerdem verteilt sich die Produktion der Pflanze auf eine größere Anzahl kleinerer Blüten, was den Ertrag nicht beeinträchtigt (sondern eher steigert), es andererseits aber Pilzen wie Botrytis, die gerne große und dichte Knospen befallen, schwerer macht.

Natürlich eignet sich diese Technik auch hervorragend dazu, so viele Klone wie möglich in kürzester Zeit von einer oder mehreren Pflanzen zu erhalten, da ja eben diese Spitzen am häufigsten für die Stecklingsgewinnung verwendet werden. Diese Art des Beschneidens kann auch "endlos" angewandt werden, zuerst an jeder Knospe und dann an jeder neuen Knospe oder jedem neuen Trieb, den wir durch den ersten Schnitt erhalten haben, und so weiter.

Wie man die FIM-Beschneidung an Cannabispflanzen durchführt

Wir werden nun sehen, wie der FIM-Schnitt durchgeführt wird und wie er sich vom traditionellen Topping oder apikalen Schnitt unterscheidet. Methodisch besteht der einzige Unterschied in dem bereits erwähnten Aspekt: Während beim Apikalschnitt der gesamte neue Trieb an der Spitze des Zweigs entfernt wird, so dass der Zweig mit dem abgeschnittenen Trieb und einem Knoten auf jeder Seite (aus dem die beiden neuen Triebe wachsen werden) zurückbleibt, müssen beim FIM-Schnitt etwa 60-70% der Knospe entfernt werden, wobei die Basis intakt bleibt. Auf diese Weise wachsen die neuen Triebe aus der Basis der übrig gebliebenen Knospe, und in den meisten Fällen werden es 4 und nicht 2 neue Triebe sein. In diesem Artikel finden Sie Bilder, die den Prozess Schritt für Schritt zeigen:

Beschneidung Techniken für Marihuana

In diesem Artikel werden wir eine erste Bewertung über die am meisten verwendete Beschneidung Techniken machen die garantierte Ergebnisse bieten und diese können leicht zu Philosopher Seeds Marihuana Sorten eingesetzt werden sowohl Indoor als auch Outdoor. Zögern Sie nicht diese einfache und in der Cannabis-Welt bekannte Techniken einzuführen die Ihnen das Ergebnis Ihres Heilpflanzengartens zu optimieren garantiert.

Wie immer, wenn wir irgendeine Art von Schnitt an einer Pflanze vornehmen, raten wir Ihnen, dies mit gut geschärften und ordnungsgemäß desinfizierten Scheren oder Klingen zu tun, da wir unsere Pflanzen nicht mit irgendetwas infizieren wollen, das ihnen schaden und unsere Ernte gefährden könnte! Kurz gesagt, ist dies eine sehr nützliche Technik, um die horizontale Entwicklung der Pflanze zu fördern, die Ernte auf mehr Bereiche zu verteilen, in denen Knospen wachsen, bzw. eine viel höhere Anzahl von Klonen pro Pflanze oder Quadratmeter zu erreichen, als das ohne Beschneidung möglich wäre.

Soviel zu unserer Zusammenfassung dieser interessanten Beschneidungstechnik. Wie immer ermutigen wir Sie, uns Ihre Zweifel, Kommentare oder Ratschläge mitzuteilen, damit wir alle in dieser spannenden Welt des Anbaus weiter voneinander lernen können.

Fröhliche Ernte!

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